peter friedl

arbeiten 1964-2006 / travail 1964-2006

der 1960 geborene österreichische künstler peter friedl ist ein wanderer zwischen den kunstsparten. er malt, fotografiert und filmt. und immer wieder vermag er aufzuzeigen, wie unsere wahrnehmung von visuellen reizen überflutet wird, die uns stumpf werden lassen. in seiner arbeit «playgrounds» aus dem jahr 1995, die im sommer 2007 im (mac) musée d’art contemporain, in marseille gezeigt wird, zeigt friedl anhand von 700 fotos von städtischen kinderspielplätzen wie sehr sich die kinderspielplätze in amsterdam chicago, basel oder tel aviv gleichen:rutschbahn, klettergerüst, schaukel, sandkasten. das sind die möblierungslemente, mit denen architekten und planer kinderwünschen entgegenkommen. als ob kinder auf dem spielplatz im quartier bloss diese aktivitäten suchen würden. in seiner arbeit «theory of justice», die dem museum für zeitgenössische kunst in barcelona (macba) gehört, legt peter friedl in 9 vitrinen rund 200 fotos aus, bilder, die er aus zeitungen in den jahren von 1992 bis heute ausgeschnitten und gesammelt hat. es sind bilder, die wir zeitungsleser und tv-konsumenten alle schon mal gesehen und wieder vergessen haben. wir erkennen einzelne persönlichkeiten, wir erinnern uns an eine situation, doch die legendenlosen fotografien verunsichern, weil ihre bedeutung uns längst schon abhanden gekommen ist.