«ohne rolf»

ein stimmloses stück um sprache

der schweizer clown pic zeigt in seinem neuen einmann-programm eine nummer, in der ein mensch plötzlich seine stimme verloren hat. der abend der beiden luzerner artisten christof wolfisberg und jonas anderhub dreht sich genau um dieses thema: zwei schwarz gekleidete männer, deren einizige requisiten zwei kleiderständer, zwei kleine metallleiter und sehr viel papier in plakatgrösse sind, haben ihre stimmen verloren und unterhalten sich dennoch heftig, wenn auch stimmlos. und erstaunlich ist, dass die beiden ihr abendfüllendes programm sowohl in deutsch als auch in französisch präsentieren können, wobei jeweils ein kulinarischer ausflug in die andere sprache stattfindet. «wie zum kuckuck lernt man sprechen?», fragen sie stimmlos. und zutreffend sagt einer von ihnen: «ich bin sprachlos». und der andere fügt hinzu «die wörter liegen mir auf der zunge». und wirklich, man sieht wie sie ihm auf der zunge liegen, aber sprechen kann er trotzdem nicht. dabei sind die beiden permanent in einem dialog. und weil sie unbedingt zu ihren stimmen kommen wollen, holen sie sich einen zuschauer aus dem publikum, der ihren dialog zu einem trialog werden lässt. «so, nun bin ich aber ziemlich geblättert», heisst es plötzlich auf der bühne. «ohnerolf» ist kein déjà vu. unbedingt hingehen und hinsehen. und dann verstehen, weshalb nzz und le temps so begeistert über den abend berichtet haben. und nachvollziehen können, weshalb «ohnerolf» für ihre arbeit den innovationspreis «surprix» 2004 erhalten haben mit dem theater-produktionen, die besonders neuartig, originell und professionell realisiert sind, ausgezeichnet werden. tourneeplan und weitere angaben auf der homeseite der beiden sprachlosen.

› www.ohnerolf.ch