imatra

ein film von corso salani

die knapp 30 000 einwohner zählende finnische stadt imatra liegt am rande westeuropas an der grenze zu russland. sieben kilometer von imatra entfernt liegt die russische stadt swetogorsk. imatra und swetogorsk werden heute als zwillingsstädte bezeichnet, die beziehungen zwischen den beiden stadtverwaltungen sind gut, die einwohner der russischen stadt fahren regelmässig nach imatra, um dort konsumgüter einzukaufen, die in ihrer stadt weniger leicht erhältlich sind, finnen fahren mit dem auto nach swetogorsk, um dort das billigere russische benzin zu tanken. imatra könnte mit görlitz/zgorzelec und gorizia/gorica in der galerie der europäischen zwillingsstädte aufgenommen werden, auch wenn die beiden anderen grenzstädte einen charme ausstrahlen, den man an der finnisch-russischen grenze vergeblich sucht. der italienische filmer corso salani hat im rahmen seiner filmserie «borders of europe» einen einstündigen film über imatra gedreht. ist es ein dokumentarfilm oder ein spielfilm? der film will beides sein. und salani ist eine schöne geschichte gelungen: blanca, eine italienische spanischlehrerin, hat es nach dem ende ihrer beziehung zu ihrem freund an den rand finnlands verschlagen, wo sie in distanz ihre ruhe nach der trennung finden will. doch plötzlich taucht ihr ex-freund auf, gespielt von salani. salani mag nicht an das ende der beziehung glauben und ist blanca nachgefahren. er will hier einen dokfilm drehen, in dem jetzt blanca vorkommt. ein ort, in dem es – glaubt man salanis bildern – ausser einer papierfabrik und einem schmelzwerk für alteisen nichts zu sehen gibt, bildet die kulisse einer beziehungsgeschichte zweier menschen sowie zwischen zwei italienern und einer stadt im südosten finnlands. «wenn du in einer stadt ankommst und teil von ihr wirst, dann ist es schwierig, sich von dieser stadt zu trennen», sagt corso salani, der sich von seiner ehemaligen freundin nicht trennen kann, obschon blanca der beziehung klar ein ende setzen will. salani hat 2006 einen film über ceuta und gibraltar gedreht, 2007 einen weiteren film über rio de onor in portugal. was der film zeigt: auch eine ortschaft, in der es keine kunstdenkmäler und keine herkömmliche sehenswürdigkeuten gibt, liefert geschichte und geschichten.

imatra, 2007, vivo film, roma (info@vivofilm.it)